Fragen im Mitarbeitergespräch

Fragen im Mitarbeitergespräch„Wer fragt, führt“: Dieser Spruch ist den meisten Führungskräften bekannt. Im Mitarbeitergespräch nutzt die Führungskraft Fragen als steuerndes Element. Häufig beschweren sich Führungskräfte, dass sich der Mitarbeiter trotz vieler offener Fragen verschlossen verhält. Damit ein Mitarbeitergespräch gut läuft, reicht das Fragen stellen alleine nicht aus. Es ist genauso wichtig wahrzunehmen, wie die Fragen bei dem Mitarbeiter ankommen. Das kann daran liegen, dass

  • Fragen vom Mitarbeiter manipulativ verstanden werden: „Sind Sie nicht auch der Meinung, dass wir dieses Jahr … erreichen?“. Hier steht ja schon fest, was der Mitarbeiter antworten soll. Wenn der Mitarbeiter auf diese Frage recht einsilbig antwortet, ist es ein deutliches Signal, dass er sehr wohl anderer Meinung ist. Er traut sich nur nicht, es offen anzusprechen.
  • Fragen beim Mitarbeiter anklagend ankommen: „Wie haben Sie denn das wieder hinbekommen?“. Dem Mitarbeiter bleibt eigentlich gar nichts anderes über, als in die Defensive zu gehen und versuchen zu beweisen, dass er nicht Schuld hat (dabei hatte die Führungskraft die Frage vielleicht nur scherzend gemeint). Nur sehr erfahrene und mutige Mitarbeiter würden sich zurücklehnen und die Formulierung der Frage zurückweisen.

Achten Sie darauf, ob Ihre Fragen wirklich offen sind. Sind Sie wirklich an den Informationen, Hintergründen und an dem Know-how des Mitarbeiters interessiert? Hören Sie wirklich aktiv zu? Dann wird der Mitarbeiter Ihre Fragen als Unterstützung empfinden und das Gespräch gerne mit Ihnen führen. In so einem Gespräch erhalten Sie die Infos, die Sie von Ihrem Mitarbeiter brauchen – einschließlich der wichtigen Infos zwischen den Zeilen. Ihr Mitarbeiter geht auch noch motiviert, weil ernstgenommen, aus dem Gespräch heraus.

Achten Sie einmal darauf, wie Ihr Mitarbeiter auf Ihre Fragen reagiert. Auch bei Fragen an Mitarbeiter gilt das Fundament von Kommunikation: Kommunikation ist nicht das, was ich abschicke, sondern das, was beim anderen ankommt. Sonst wäre Kommunikation ja ganz einfach, oder?

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